Anders-Behandlung
Die Diskriminierung von Frauen durch Männer, Religion, den Staat, zum Beispiel Gesetze, die einen Unterschied zwischen Männlich und Weiblich manchen, oder durch Werbung ist ein sehr oft angesprochenes und diskutiertes Thema, das mich persönlich auch beschäftigt, mir allerdings langsam zu viel wird. Hauptsächlich deshalb, weil Organisationen, Ministerien oder Einzelpersonen, die sich gegen eine andere Behandlung von Frauen, im Gegensatz zu Männern ausgesprochen haben, oft ungewollt zur Diskriminierung beitragen.
Ich habe sehr lange gebraucht um mir über dieses Thema eine Meinung zu bilden, und habe mir dafür viele unterschiedliche Argumente und Meinungen angehört.
Ein Einfaches Beispiel für diese anders-Behandlung von Frauen: Das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Ich verstehe, warum es ein eigenes Ministerium für die Angelegenheiten der Senioren gibt, und es erscheint auch sinnvoll die Fragen der Jugend durch das Gleiche Organ zu bearbeiten und sie somit zu fördern. Dadurch entsteht der Bezug zur Familie. Was genau hat aber die Komponente „Frau“ dabei zu suchen? Ich sehe nicht einen Ansatzpunkt, der die Rolle der Frau innerhalb der Familie offen lassen würde. Solange sie im gleichen Atemzug mit Familie, Jugend und Senioren genannt wird, erscheint die Rolle im gesellschaftlichen Leben festgelegt. Bezeichnend ist auch, dass die männliche Bevölkerung keinen Platz in dieser Verbindung zu haben scheint.
Die einzige Schlussfolgerung, die ich ziehe ist die, dass Frauen mehr mit Familie, Senioren und Jugend zu tun haben als Männer. Und das ist zum einen diskriminierend, da Frauen in einen Rahmen gedrängt werden, den sie definitiv sprengen. Es ist schließlich klar, dass Frauen mehr sein können, als Kinderhüter, Hausfrau und Altenpflegerin. Und zum anderen ist diese Abgrenzung nicht erstrebenswert.
Es gibt überwiegend mehr Förderprogramme für Mädchen und Frauen, als für Männer und Jungen. Das ist nun für das eine wie das andere Geschlecht eine Benachteiligung, da ich als Mädchen, niemals in eine Situation kommen möchte in der mir zu recht gesagt wird, ich hätte etwas nur erreicht, weil ich ein Mädchen bin. Aus diesem Grund, überlege ich es mir zweimal, wenn ich eine Chance bekomme, die ich nicht wahrnehmen könnte, wenn ich als Junge auf die Welt gekommen wäre. Für die Jungen ist es natürlich eine Benachteiligung, weil sie keine solche Förderung erhalten. Ein Argument für diese grundsätzlich größere Vielfalt an Angeboten für Mädchen lautet, dass Mädchen oft sehr viel besser sein müssen, als ein Männlicher Konkurrent, beispielsweise in der Bewerbung um einen Arbeitsplatz. Oftmals begründen das gefragte Arbeitgeber damit, dass sich durch eine Frau in einem reinen Männerteam andere Bedürfnisse und Spannungen aufbauen, als durch einen weiteren Mann.
Ein sehr guter Beleg, für diesen Gedanken, dass Mädchen Förderung benötigen wäre auch der „Girls day“, an dem junge Mädchen sich einen Tag lang einen Beruf ansehen, der hauptsächlich von Männern ausgeübt wird. Dadurch sollen Mädchen die Rollenverteilung in der Berufswelt überdenken. An sich ist dies in meinen Augen keine negative Entwicklung. Allerdings wurde der „Girls day“ 2000 ins Leben gerufen, und einen „Boys day“ gab es nicht. Erst drei Jahre später wurde dann ein vergleichbares Angebot für Jungen aufgestellt, sodass erst 2003 der erste „Boys day“ durchgeführt wurde.
Eine andere Sache, aber auch passend zum Thema, ist die Frauenquote. Sie ist mir ein großes Mysterium. Denn gerade aus ihrem Grund würde ich sehr ungern eine Führungsrolle in einem Betrieb, oder einer Firma antreten. Ich will natürlich Anerkennung erlangen und ausgezeichnet und belohnt werden, aber weil ich mich dafür qualifiziert habe, weil ich mich sehr dafür angestrengt habe und weil ich es verdiene. Durch so genannte Hilfsorganisationen für Frauen und deren Rechte wird mir das Gefühl vermittelt, ich bräuchte diese Hilfe. „Komm, ich helfe dir. Du schaffst das noch nicht alleine. Keine Sorge, ich kümmere mich darum“ so wirken diese Angebote manchmal auf mich. Ich will niemals, dass mir geholfen wird, ausschließlich weil ich ein Mädchen bin, und wenn ich befördert werde, dann weil ich gut bin. Nicht weil ich eine Frau bin.
Wenn ich groß bin, werde ich keine Quotenfrau!
Um solche Ungereimtheiten abzuschaffen, um die Diskriminierung durch die Bekämpfung der Diskriminierung in Deutschland einzudämmen, braucht es vor allem Zeit. Und es beginnt mit den Kleinen Dingen. Haltet Menschen die Tür auf, nicht Frauen. Helft dem Menschen, die richtige Straße zu finden, nicht der blinden, alten Frau und sorgt dafür, dass die anders-Behandlung nicht schon bei Kleinkindern beginnt. Ich rede hier vor allem von Dingen wie Überraschungseier für Mädchen.
Wir Menschen unterscheiden uns durch so viel mehr als unsere Oberflächlichkeiten. Durch so viel mehr als unser Geschlecht. Und da sollten die Unterschiede gemacht werden, bei dem wer wir sind, nicht was wir sind.