Was würdest du tun, wenn eine fremde, alte Frau dir zwei Euro in die Hand drückt, die sie aus einem riesigen Ehemals-Einmachglas gräbt?
Ich bin quasie-Postbotin. Quasie-Unterbezahlt und deshalb teilzeitfrustriert. Aber ich empfinde es als meine Aufgabe nicht nur die verschiedenen Zettel, Briefe und Magazine von mir zu Personen zu tragen, denen sie eigentlich gehören, sondern auch ein Quäntchen Freundlichkeit.
Es ist so einfach Menschen ihr Lächeln abzuringen, indem man selbst grinst.
Auch wenn ihr Lächeln mit dem Schließen der Tür wieder verschwindet.
Ich weiß selbst- ein flüchtiges Lächeln macht nicht glücklich.
Aber vielleicht ein Bisschen?
Deshalb wünsche ich Jedem dem ich einen Brief bringe einen schönen Tag.
Das auch wirklich aufrichtig.
Und deshalb sage ich danke, wenn mir dann endlich die Tür geöffnet wird. Denn ja, ich bin genervt. Und es ist verdammt unangenehm, wenn ich drei Minuten auf die Ampel warten muss, um nur einen einzigen Brief auf der anderen Straßenseite reinzuwerfen, aber schlussendlich gebe ich Menschen, was sie sich wünschen.
Menschen, die vermutlich auch genervt sind, weil sie die Tür aufmachen müssen.
Die vermulich einen langen Tag hatten und, so wie ich, eigentlich keinen Bock auf garnichts haben. Ich steh dann unten und flöte „post für sie“, egal wie unfreundlich sie sind. Das ist meine Challenge zweimal in der Woche.
Freundlich sein, zu unfreundlichen Menschen. Wenn mir kalt ist, und alle Klamotten triefend nass sind. Und auch wenn es ein wunderschöner Tag ist, oder ich morgen eine Klausur schreibe, für die ich noch-nicht-wirklich gelernt habe.
Und heute hat mir eine Frau zwei Euro gegeben. Für Eis. Weil ich nett bin. Und ich habe mich falsch gefühlt, als ich es annahm. Weil ich vielleicht gar nicht wirklich nett bin.
Und, weil sie vielleicht keine Menschen hat, die sich um sie sorgen.
Ich ziehe doch nur meine Mundwinkel hoch..
Ich fühle mich falsch, weil ich Geld für etwas annehme, dass mir selbst kaum etwas bedeutet.
Ich dachte, es würde Niemandem etwas bedeuten.
Your smile, your friendly words, bring a little bit of sunshine, a little bit of happiness. That little reward was meant as an embrace, a thank you, that may seem awkward, but comes from the heart and multiplies the joy of the moment for the giver and hopefully for you. Thank you! Now I too got a little bit of joy.
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