Immer wieder meinte er zu mir,
dass es ihm total leidtäte und,
dass ich bitte nicht schlecht von ihm denken solle und
er schwankte und
schwankte und
fragte nach mehr Wodka und
ich gab ihm ein Glas Wasser und
er meinte, Wasser wäre böse und dass er davon kotzen müsse.
[Er hätte da Erfahrung.]
Jetzt ist mir schlecht.
Nicht, weil ein anderer meinen Schal und dieses Auto vollgekotzt hat, dass ich später sauber wischte.
Nicht, weil ich Drogenanfängerin und anti-bescheiß-dein-Gehirn mitten in die Hotbox aufm Klo reingelaufen bin.
Nicht, weil ich nach meiner Nummer gefragt wurde und ich Gespräche sprach über 9teKlasse Beziehungen.
Mir ist schlecht, weil das alles so beliebig ist.
All diese Leute haben das so oft.
Und einfach immer nochmal. Wieder.
Es gefällt ihnen.
Beliebig trinken.
Es ist ja auch einfacher als einen beliebigen blog zu schreiben.
Die Gedanken ersticken und sich banale Sorgen machen. Sich dann kurz besser fühlen und danach ganz doll, viel schlechter.
Intensive Erfahrungen voller Speichel und Körperschleim.
Voller ätzender Säure und ätzender Sprache.
Schlechte Musik.
Kreischendes, pumpendes nichts.
Ich darin, ohne alles-bin so beliebig. So ersetzbar und unbrauchbar.
Unpassend, könnte man sagen.
Und diese Leute, die Jenga spielten und sich die Füße wund tanzten und die Zungen fusselig quasselten, die machen das mit jedem.
Sie alle stützen sich auf alle um sich herum.
Langsam, beinahe unmerklich, majestethisch sinken sie gemeinsam zu Boden.
Ich bin ungestützt (weil klar denkend) und fungiere als StripteaseStange, an der sich alle festhalten und gleichzeitig aufgeilen.
Manche Partys sind scheiße.
Manche Partys sind scheiße, wenn man nichts trinkt.
Und ich trinke nichts.
Ich muss doch hüpfend, hustend stehen bleiben.
Letztendlich bin ich doch ein besserer Gesprächspartner,
als eine weiße Wand,
und ein besserer Bodyguard,
als ein bekiffter Schäferhund.
Eine bessere stütze
als ein Stehtisch.
Ein klarerer Kopf
als Siri.
Aber Spaß?
Nicht mit Menschen, die sich vor sich selbst so sehr verschlossen haben, dass sie nicht ohne schummeln aus dem Kerker kommen.
Ich passe auf, dass sie beim Schummeln nicht sterben.