Mein Fenster steht immer offen.
Ich mag Wind, im Zimmer.
Kalt ist besser, als stickig.
Und Wind im Zimmer, ist wichtig.
Weil ich im Dach wohne, ist es sowieso nie warm. Ganz gut so.
Nur ist da ein Unterschied zwischen kalt und frisch. Frische Luft muss nicht kalt sein, meine ich. Aber wenn es keine andere gibt, ist sie mir so lieber, als garnicht.
Eigentlich bin ich nen Sommerkind. Garnicht der Typ für kalt, dachte ich.
Dann, als ich neulich zwei Stunden auf den Zug wartete (mit meinem Fahrrad in der Uckermark).
Merkte ich, irgendwann, dass ich fror.
Und, dass ich das mochte.
Mir war zu kalt und mein Körper hatte etwas dagegen, sich auf die Metallbank zu kringeln und einfach abzutreten.
Frieren ist schön.
Ich fühle den Widerstand vom Fleisch. Zittern ist sehr interessant. Am Anfang kann mans noch unterdrücken, dann irgendwann hört man gar nicht mehr auf.
Dann steh ich da wie bescheuert.Und vibriere.
Aus irgendeinem Grund, will mein Körper nicht, was ich will. Er hat fast schon einen eigenen Kopf. Er will essen und ich will kotzen. Ich will stundenlang auf dem Fußboden sitzen und malen, er kriegt davon hummeln im Hintern. Er hat keinen Bock mehr auf schwitzen, wärend ich alles von ihm verlange. Seine Muskeln schreien, ich mache die Augen zu und atme einfach.
Mein Körper ist mein Sklave. Oder ist er eine sie?
Da ist ein Danke angebracht.
Danke, dass du trotz allem noch nicht angefangen hast Zellen mutieren zu lassen, oder mir sonst irgendwie den Weg zu verbauen. Und dass du mir trotzdem gehorchst, auch wenn ich mit dir so viel Scheiße angestellt hab.
Meine Güte, noch nichtmal viele Pickel hattest du.
Nichtmal fett wirst du, von dürr garnicht zu reden.
Wirklich,
du bist ein ausnehmbar genügsamer Wirt.
Ich bleibe leider ein überaus garstiger Gast.
~*Plus