Alexander und Linya//Ostern//Zukunft

Also seit Tagen sitze ich jetzt hier und lerne für Psychologie.

Und es geht mir wirklich okay. Das Wetter ist sehr schön, davon bekomme ich zwar nicht viel mit, aber es ist da und macht den Himmel blau. Und einen kleinen Teil davon kann ich auch durch die Äste der Kastanie und über den Dächern der anderen Häuser, die zum Hinterhof blicken, erkennen.

Meistens komme ich erst abends raus.

Aber es geht mir eigentlich wirklich okay.

Ostern war gut. Zuerst sehr anstrengend, in der Vorbereitung. Das ganze Kostüm nähen, die Stunden der Krisen, und der Organisation. Und dann nervenaufreibend, weil mich mein Part in der Show psychisch gestriffen hat, aber letztendlich kühlend. Es hat meine Seele angenehm gekühlt. Die Leute da zu haben. Jeden Abend neben Alexander zu schlafen. Und ich habe kein einziges Mal gefroren, trotz Schnee und Regen.

Dann habe ich erfahren, dass Alexander und seine Freundin nach acht Jahren nicht mehr zusammen sind. Das hat mich irgendwie getroffen…

Weil das schon wieder eine Beziehung ist, die zerbricht. Es ist nicht so, dass die beiden nie wieder miteinander reden werden.. trotzdem. Liebe hält nicht. Und eigentlich weiß ich, dass Menschen nicht für ewige Monogamie geschaffen sind, aber nun ja. Ich hoffe für andere, dass sie happy ever after sein können, aber alles spricht dagegen.

Wir wissen, dass aus Aschenputteln keine Prinzessinnen werden, wir glauben nicht an Magie und an Fabelwesen, aber an Liebe? Auch sie ist nur Teil der Märchen.

Alexander sagt, er würde Kraft aus der Trennung ziehen, dass er und Linya sich am Ende vielleicht nur in ihren Möglichkeiten gehemmt hätten, dass eine Beziehung immer auch einschränkt, ihre vielleicht mehr nahm, als gab und dass er seine neue Freiheit für sich und neue Projekte nutzen will.

Ob er es schon so richtig realisiert hat..? Er sagt, das hätte er.
Ich bewundere, dass er so positiv darüber denkt. Aber ja, er ist stabil- emotional.
Krass doll stabil. Das ist auch ein Grund, warum ich ihn so schätze..

Linya schreibt Nachrichten, sagt er, und dass das gut wäre. Dass es ihm nicht weh tun würde, sondern zeigt, dass er ihr nicht egal ist.

Es ist schwierig mit Paaren in dieser speziellen Freundesgruppe. Oft ist es so, dass dann einer nicht mehr kommt. Und das ist schade, denn ich will nicht sagen, dass ich Linya besonders vermissen werde, denn das wäre eine Lüge.
Ich mag sie nicht sehr. Immer, wenn sie da ist, fühle ich mich, als würde sie mich angreifen und ihr unterordnen. Vielleicht ist das nur Einbildung, aber ich könnte es mir schon vorstellen.. dass sie sich bedroht fühlte, weil Alexander mich so mag.
Wer weiß.

Sie wäre trotzdem ein Gruppenteil, das fehlen würde, denn sie gehört dazu, zu uns.

 

 

Was ansonsten gerade schwierig ist:
Wenn ich glücklich bin, beginne ich irgendwann an diesem Glück zu zweifeln. Ich vertraue der Umgebung nicht mehr und manchmal rutsche ich ab.
Ziemlich oft ist momentanes großes Glück auch mit tiefer Traurigkeit verbunden. Wehmut, vielleicht?

Abgesehen von meinem traurigen Glück und Zufriedenheit und meinem relativ erfolgreichen Voranschreiten im Abiturlernen habe ich Angst vor der Zukunft.
Meine Weltreisewegvonhierwünsche haben immer noch kein konkretes Ziel und die Zeit der Abfahrt rückt näher.
Es gibt so viele Möglichkeiten und ich müsste jetzt anfangen auszusortieren. Ich müsste mit der Zukunft anfangen.

Das werde ich auch, aber im Moment habe ich noch erwartende Furcht vor dem Ganzen.

Bis hierhin…
Vielleicht habe ich irgendwann mal wieder etwas Echtes zu erzählen, wirklicher und wichtiger, als mein persönliches Empfinden. Im Moment nicht 😉
~*Plus

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