Mein Drahtesel ist ein Instrument

Ich fuhr Auf meinem Drahtgestell am letzten Schultag nach hause, war im Grunde genommen doch sehr erfreut ob der genannten Tatsache, als mein Trommelfell durch ein gar grässliches Geräusch, einem im Todeskampf kreischenden Hybriden zwischen Fliege und Esel gleich, sich intervallartig zum zerreißen spannte. Mir wurde der grauenhafte Zustand meines treuen Reittieres gewahr, als ich meinen Blick schuldbewusst nach unten richtete, um zu prüfen, ob es mich auf dem Weg bis zur Ruhestädte noch gefahrlos tragen könne, oder ob ich doch vielleicht absteigen, und einmal seine Arbeit übernehmen müsste.

Der Ohrenbetäubende Laut, den mein treuer beräderter Begleiter forwährend von sich gab lenkte nun nicht nur meine Aufmerksamkeit, sondern auch die sämmtlicher anderer anwesenden Lebewesen auf mich und mein Fuhrwerk. So zuckelten wir zwei weiter, durch die überfüllten Straßen. Vor schmählenden, teilweise belustigten oder einfach nur entnervten Blicken nicht sicher und vor dem ein oder anderen Fingerzeig eines kleinen Rabauken ebensowenig. Ich nahm mir vor, alsbald wir in der Währme des Stalls angekommen die Räder wieder mit Luft aufzufüllen und diverse Drähte und Rädchen, kurbeln und Schrauben mit ausreichend Öl zu bestreichen. Das alles war natürlich nur Rauch in meinem Kopf, denn sobalt meine müden Augen mein Heim erblickten, säufzte ich erleichtert, nickte der alten von gegenüber zu, die hinter ihrem Blumengestrüpp argwöhnisch hervorlugte, stieg ab. Mein Drahtrad stellte alsdann seine Klagelaute ein, da doch meine Last von seinem Rücken genommen ward und ich dachte bei mir, dass es doch nichts schaden könne, es über nacht der wärme des Stalles auszusetzen und nicht sofort mit den Reperaturarbeiten zu beginnen. Denn ich hatte Missgelaut festgestellt, dass das hintere Rad seinen Rahmen gesprengt und aufgerissen war. Die Auswechselung dessolchen  war nun wirklich nicht die Arbeit, die ich nach einem anstrengenden Tag noch verrichten wollte, zumal das Licht schwand, und meine Augen nach schlaf verlangten, seid ich sie morgens zum ersten mal auftat.

Und so reparierte ich mein Rad nicht an diesem Tage und auch nicht am darauffolgenden, denn den Verschlief ich fast vollends und musste dann eiligst ein paar Besorgungen tätigen und auch nicht am nächsten, denn da war ja Sonntag, und da soll man nicht arbeiten, und dannach waren dann auch schon Ferien und ich hatte mein armes Quitschendes Metallpferd vergessen und Außerdem war bald Weihnachten. So reparierte ich mein kleines ungewolltes Musikinstrument sehr lange Zeit nicht, bis es mir über die unerträgliche Wartezeit, eines downloads wieder in den Sinn trat, und selbst jetzt tue ich nicht das Notwendige, um die Fehler zu beheben, sondern schreibe nur darüber.

 

*~Plus

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